Montag, 27. September 2010

Schwarz-gelbe Gefahr

Was geschieht derzeit in Deutschland? Ist es, wie Grünen-Fraktionschef Jürgen Trittin sagt, die schlimmste Sozialkälte aller Zeiten? Oder ist es eher so, wie SPD-Fraktionschef Joachim Poß sagt und das Merkel-Regime trickst?

Die FDP machte den Weg frei für Niedriglöhne. 1/3 aller Hartz4-Kosten (11 Mrd. im Jahr 2009) sind Lohnaufstockungskosten von Niedriglöhnen. Und jetzt, nachdem man dieses Lohnsegment gestärkt und forciert sieht, benutzt das wohl unanständigste Regime nach 1945 exakt diese Menschen, denen sie Niedrigstlöhne aufs Auge drückte, um mit ihnen berechtigte Forderungen nach einer Aufstockung der Regelsätze beim ALGII-Bezug zu verweigern. Denn, so schnatterte noch vor kurzer Zeit der vervizekanzlerte Paradiesvogel Westerwelle, der arbeitende Mensch müsse sich besser stehen als der Mensch, der nicht arbeitet. Das ist ein markiges und sehr populistisches Statement aus dem Munde eines Menschen, dem Populismus eigentlich zuwider sein müsste.
Dieses kriminelle Trickserregime spielt demnach die Menschen, die sie, auch besonders das Englischgenie Westerwelle, in eine Lohnarmut gedrängt haben, gegen die Menschen aus, die keinen Job finden. Die Missbrauchsquote bei Hartz4 liegt bei unter 2 %, was bedeutet, 98 % der Bezieher verhalten sich nicht unanständig und beziehen nicht unberechtigt Leistungen.

Diese Niedertracht muss man sich wirklich auf der Zunge zergehen lassen. Da werden Menschen - über die Jobcenter als Erfüllungsgehilfen - in Jobs gedrängt, bei denen die Löhne unter Sozialsatzniveau liegen. Ein Drittel des gesamten Leistungsbezugs der ehemaligen Sozialhilfe dient nur dazu, um diesen Menschen das Gehalt auf einen Level aufzustocken, der auf Hartz4-Level liegt. Und wieso werden Meschen genötigt, dass sie diese Jobs bekleiden? Richtig, um so die eigenen Arbeitsmarktstatistiken zu fälschen, denn jeder Sklave auf Niedrigstlohnlevel entschwindet wie von luftbuchender Zauberhand aus den Statistiken, obwohl er im Grunde trotz Arbeitstätigkeit arbeitslos ist, sprich Leistungen bezieht. Aus der Statstik A wurden die Menschen nur in die Statstik B weitergereicht. Aufstockender Leistungsbezug liest sich allem Anschein nach besser als Arbeitslosigkeit, was aber de facto ist.
Und jetzt, nachdem man dort ein Heer von Aufstockern künstlich kreiert hat - immerhin sprechen wir von fast 2,4 Mio Aufstockungsbeziehern - benutzt man diese Menschen in einer Art, die mir fast den Atem raubt. Diese Armutslohnbezieher in Teilzeit, Vollzeit oder als Aufstocker einer selbständigen Tätigkeiten werden dazu missbraucht und deren Stellung dahingehend pervertiert, sie gegen die Leistungsbezieher, die komplette Sozialleistungen erhalten, ins Rennen zu werfen und künstlich den Leistungsbezug klein zu halten. Das Merkel-Regime schreckt nicht einmal davor zurück, unter diesen beiden Gruppen der Ärmsten der Armen Sozialneid zu schüren. Das ist geistige Brandstiftung in einer Art, wie sie nie wieder in diesem Land hätte geschehen dürfen. Und jeder Unternehmer, der solch eine Trickserei gegenüber dem zuständigen Finanzamt an den Tag legen würde, wie sie das regierende Regime seit der Machtübernahme inflationär an den Tag legt, wäre für einige Jahre hinter schwedischen Gardinen verschwunden.

Ja, Deutschland hat Probleme. Aber das Problem liegt darin, dass einige Heuschrecken sich immer satter und satter fressen, der zunehmende Wohlstand jedoch nicht nach unten weiter gereicht wird. Pleite-Bänker, die mit Unsummen staatlich gestützt werden mussten, damit die ganze Luftblase nicht kollabiert, pfeifen sich fetteste Pensionen und Boni in Millionenhöhe rein. Von Steuergeldern finanziert. Aber die Armen und Ärmsten wie auch die Rentner, die Ostflüchtlingen wie Frau Merkel und Konsorten erst den jetzigen Lebensstandard ermöglichten, nämlich mit ihrer Hände Arbeit und nicht damit, dass sie einen wirtschaftsgesponsorten Hosenanzug spazieren tragen, die schauen in die Röhre, krebsen am Existenzminimum rum und müssen über eine Grundsicherung ihre Rentenansprüche aufstocken - von Rentennullrunden ganz zu schweigen.

Es wird rundum parliert, wie groß doch das Bildungsproblem im Land sei. Wie soll das Problem verändert werden, wenn in einem Leistungspaket noch nicht einmal 1,40 € monatlich für Bildung vorgesehen ist? Der Wert entspricht einer einzigen Tageszeitung - im Monat. Bildung fängt schon bei der Nahrungsaufnahme an und wie soll ein Haushalt das mit unter 4,30 € am Tag stemmen?
Kein Leistungsbezieher soll im Luxus schwelgen, um das deutlich zu sagen. Der Flachbildschirm gehört nicht in Leistungspakete. Es geht nur darum, eine soziale Ausgrenzung zu verhindern, das Lebensnotwendige zu sichern. Und es geht besonders darum, Kindern aus Leistungsbezieherfamilien Chancengleichheit zu garantieren. Es gibt zahllose Geldvernichtungsmaschinen, bei denen man kürzen könnte. Das fängt bei einer mehr und mehr nutzlosen Bundeswehr an und hört bei Entwicklungshilfeetats auf. Aber im Grunde, und hier geht es wieder in einem Bereich der buchhalterischen Trickserei, werden über den Rüstungsetat wieder Wirtschaftsinteressen befriedigt und Gelder von A nach B verschoben. Die Freiheit Deutschlands wird eben nicht am Hindukusch verteidigt, wie Struck einst sinnfrei palaverte, sondern am Hindukusch werden Gelder verbrannt. Es gibt reichlich Möglichkeiten, Unsummen von Geldern einzusparen, nur werden sie nicht genutzt, weil das mit Wirtschaftsinteressen kollidiert. Mit Wirtschaftsinteressen von Unternehmen, bei denen Bundespolitiker Aufsichtsrats- oder Vorstandsposten inne haben. Ein Schelm, wer Böses dabei denkt.


Es ist natürlich kein Wunder und nicht einmal verwunderlich, dass der "Stürmer" der Neuzeit, die BILD - also die Haus- und Hof-Postille der Politkriminellen aus Berlin - sich fast in extatischen Orgasmusrauschanfällen windet, weil das Merkel-Regime sich an den Ärmsten der Armen politsexuell vergeht. Sex and crime ist bekanntlich genau die Schiene, welche die sudeligen Journalistenattrappen des Schmuddelblattes bevorzugt fahren.

1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

Sehr guter Artikel, "Mario"! ;-)

Auf diese Weise solltest Du unbedingt weitermachen - und das meine ich so, wie ich es sage!

Gruß!

Vidscho der Elch